Topinambur gehört als Pflanze zur Familie der Korbblütler, sie zählt zu derselben Gattung wie z. B. die Sonnenblume. Ihre Wurzelknolle wird primär als Nahrungsmittel genutzt. Ihr Name ist abgeleitet vom indianischen Volk „Tupinambá“. In der deutschen Sprache kann man sowohl die Topinambur als auch der Topinambur sagen. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Topinambur war sehr wahrscheinlich Mexiko, von wo aus sie sich weiter nach Nordamerika ausdehnte.
Die essbaren Knollen sind (anders als bei der Kartoffel) winterfest, was der Topinambur auch die Bezeichnung Ewigkeitskartoffel eingebracht hat. Die daraus erwachsende hübsche gelbe Blume kann imposante Wuchshöhen bis 3 m erreichen. Im Winter stirbt die Blüte mit ihrem gesamten Stängel ab, um dann im nächsten Frühjahr wieder in neuer Pracht auszutreiben.
Wann sollte man Topinambur anbauen
Die Neuanpflanzung sollte in der Zeit zwischen Februar und April erfolgen. Der Pflanzabstand in einer Reihe darf 30 bis 40 cm betragen bei einem Reihenabstand von 60 bis 80 cm. Die Knollen werden in einer Tiefe von ca. 10 bis 12 cm in die Erde verbracht. Die Anbautechnik gleicht im Wesentlichen jener der Kartoffel. Wer das Frühjahr verpasst hat, kann die Topinambur aber auch ganzjährig einpflanzen, sofern der Boden frostfrei ist.
Wo ist der beste Standort für Topinambur
Hinsichtlich des Klimas ist die Topinambur ziemlich leidenschaftslos. Sie gedeiht im kühlen Norden Nordamerikas oder Europas sowie auch in südlichen Regionen bis zum Rand der Tropen. Besonders günstig sind vollsonnige Standorte. Die Bescheidenheit der Pflanze erstreckt sich auch auf den Boden, der durchaus nährstoffarm sein darf, wobei leicht basische Böden mit pH-Werten zwischen 6,0 und 7,5 bevorzugt werden. Ein etwas aufgelockerter, sandiger Boden ohne Staunässe hat sich als optimal erwiesen.
Trotz ihrer Abneigung gegen Staunässe (die Pflanze reagiert dann mit Fäulnis) hat der Topinambur einen recht großen Wasserbedarf. Wer auf einen guten Knollenertrag aus ist, sollte einem nährstoffarmen Boden etwas Dünger zuführen, aber nicht übertreiben.
Eindämmung einer überbordenden Ausbreitung
Die Knollen der Topinambur bilden relativ schnell im Boden viele Tochterknollen aus. Nahrhafter Boden und Feuchtigkeit befördern das Wachstum und die Ausbreitung der Knollen. An einer Grundstücksgrenze sollte eine Wurzelsperre installiert werden, es sei denn, der Nachbar hat nichts gegen den wuchernden Wuchs der Topinambur. Auch die anderen Gartenpflanzen können durch den wuchernden Topinambur ziemlich unterdrückt werden. Deshalb kommt man um regelmäßiges Ausgraben nicht herum. Wer diesbezüglich sichergehen will, sollte Topinambur besser in einem Pflanzkübel setzen.
Tipps für Ernte und Lagerung
Die Knollen können im Prinzip ganzjährig geerntet werden, allerdings liegt die optimale Erntezeit eher im Herbst, wenn die Knollen reif und groß sind. Im Sommer fehlt es den Knollen an Feuchtigkeit, sie sind dann ein bisschen schrumpelig. Ihr Geschmack ist etwas süßlich und ähnelt durchaus der Artischocke. Eine gewisse Ertragssteigerung erzielt man dadurch, dass man die Blüten, in die ja viel Energie aus der Pflanze abfließt, einfach abschneidet. Beim Ernten darauf achten, dass mindestens zwei (kleine) Knollen in der Erde verbleiben, sie bilden dann die Quelle für erneutes Wachstum im folgenden Jahr.
Die Lagerung erfolgt dann wie bei der Kartoffel am besten im Keller dunkel, trocken und kühl. Es ist immer besser, die Knollen ungewaschen zu lagern. Wenn die Knollen bis zu 3 Monaten aufbewahrt werden sollen, lagert man sie am besten in trockenem (Fein)Sand ein und überdeckt sie auch mindestens 5 cm mit Sand. Die langen dünnen Wurzeln sollten dabei nicht entfernt werden.
Schädlingsbekämpfung
Topinambur ist sogar eine weitgehend resistente Pflanze gegen viele Krankheiten und Schädlinge. Wenn sich über eine lange Zeit sehr feuchtes Wetter durchsetzt, kann sich allerdings Mehltau bilden. Dies kann man aber sehr entspannt sehen, denn spätestens mit dem nächsten einsetzenden Winter verschwindet das alles wieder. Nun sind aber die wohlschmeckenden Knollen ein Leibgericht von Wühlmäusen und Maulwürfen, die man mit ein paar Mäusefallen in die Schranken weisen kann. In ungeschützten Lagen bedienen sich auch Wildschweine und Rehe sehr gern, auf ihrer Speisekarte stehen dann auch die Stängel und jungen Blätter. Einen Schutz erreicht man durch eine Abdeckung mit einem grobmaschigen Vlies.
Wundervoller Beitrag! Wir haben ihn auf unserer Facebookseite geteilt 🙂 https://www.facebook.com/machmalwasduwillst/posts/1068522506519465 Liebe Grüße, Kathreen von „Mach mal“