Mais (botanisch: Zea mays) gehört zu den Süßgräsern wie Brotgetreide, Reis und Hirse. Als Gemüse kann Mais frisch verzehrt werden, er ist sehr gesund. Der Eiweißanteil ist hoch, ebenso enthält Mais wertvolle Mineralstoffe und Vitamine, darunter viel Vitamin B6 und Niacin. Maismehl schadet Menschen mit Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) nicht. Die im Mais enthaltenen Eiweiße führen zusammen mit dem Eiweiß in Hülsenfrüchten zur vollwertigen vegetarischen Ernährung.
1. Was muss man beim Anbau von Mais beachten
Im Garten kann Mais angebaut werden, jedoch nicht vor den Eisheiligen, da er keinen Frost verträgt. Im Freiland stehen die Pflanzen blockweise (nicht in Reihen), das schützt vor Wind und erhöht die Befruchtungsrate. Diese ist für den Ertrag im laufenden Jahr wichtig. Das Aussäen erfolgt im Abstand von 20 bis 30 cm in gut gedüngtem Boden und in einer vollsonnigen Lage. Zumindest anfangs muss regelmäßig gewässert werden. Kniehohe Pflanzen dürfen zur besseren Standfestigkeit etwas angehäufelt werden. Während der Wachstumszeit können Gärtner den Mais öfter hacken und nachdüngen, gut geeignet ist Brennnesseljauche. Der Ertrag steigert sich dadurch.
2. Videotipp wie man Mais selbst anbauen kann
3. Welche Maissorten sind für den Anbau im Garten interessant
In der Landwirtschaft baut man Hybriden an (F1-Sorten), diese lassen sich nicht samenfest vermehren. Der meiste Mais auf unseren Feldern ist Futtermais für Rinder und Schweine, Gemüsemais pflanzt man im Garten, auch Mais zur Ölgewinnung wird angebaut. Für den Garten sind die folgenden Gemüsemaissorten interessant:
- Golden Bantam: Zuckermais mit goldgelben, süßen Körnern
- Black Aztek: Zuckermais mit fast schwarzen Körnern, die sich milchreif als Gemüse verzehren lassen
- Rainbow Inka: Gemüsemais mit starkem, verzweigtem Wachstum und mehrfarbigen Körnern (daher der Name), die sich auch zur Zierde eignen
- Erdbeermais: kleinbleibende Sorte, zarte Kolben, rubinrote Körner, ausgesprochen dekorativ und für rosafarbenes Popcorn geeignet
4. Welche Schädlinge und Krankheiten gibt es
Im Kleingarten sind Maiskrankheiten eher unbedeutsam, während sie in großen Monokulturen ganze Ernten bedrohen können. Schädlinge können auch den Mais im Garten befallen. Die wichtigsten und am häufigsten auftretenden Schädlinge sind der Maiszünsler, der Maiswurzelbohrer und der Maisbeulenbrand (ein Pilz). Die Landwirtschaft bekämpft diese Schädlinge mit Antagonisten und Pflanzenschutzmitteln, doch diese sind für Kleingärten nicht zugelassen oder im Einsatz zu aufwendig. Zur Vorbeugung sollte der Mais auf demselben Beet erst nach vier Jahren wieder angebaut werden.
5. Wann kann man Mais ernten, wie erfolgt die Lagerung und Konservierung
Erntereif ist der Mais ab Mitte August, wobei sich einzelne Sorten hierin leicht unterscheiden. Milchreifer Mais kann als Gemüse verwendet werden, der Zustand ist am braun werdenden “Bart” zu erkennen, der zwischen den Kolbenblättern hervorragt. Die Körner sondern dann beim leichten Eindrücken einen milchigen Saft ab. Nun ist der Mais erntereif. Wenn er nur im trockenen Zustand zu verwenden ist, etwa für Polenta oder Popkorn, muss er an der Pflanze meist bis Oktober bleiben. Erst dann sind die Körner hart. Er ist dann lange haltbar, während milchreif geernteter Mais in seinen eigenen Blättern und im Kühlschrank bis zu zwei Wochen genießbar bleibt. Allerdings verliert er schnell seine Süße während der Lagerung, weil sich der enthaltene Zucker zu Stärke abbaut. Ausgereifte, trockene Maiskolben bleiben bei kühler, dunkler und trockener Lagerung mehrere Jahre haltbar.
6. Zubereitung von Mais
Frisch geerntete Maiskolben lassen sich im Ganzen kochen, sie schmecken durch mit Butter sehr gut. Auch das Rösten auf dem Grill ist nach dem Bestreichen mit Öl möglich, während Popkorn aus trockenen Maiskörnern entsteht. Sie kommen in heißes, geschmacksneutrales Öl, dann muss der Deckel auf den Topf, weil der Mais platzt und springt. Mit Maismehl lassen sich Polentas oder leckere Tortillas zaubern.
7. Wie kam der Mais nach Europa
Mais gehört zu den ältesten Kulturpflanzen, es ist das einzige amerikanische Getreide. Die Indios in Mittel- und Südamerika bauten ihn schon vor mehreren Tausend Jahren an, sie bereiteten daraus Maisbrei und Fladenbrot. Nachdem die Spanier Südamerika entdeckt und erobert hatten, importierten sie den Mais nach Südeuropa, wo er schnell heimisch wurde. In Deutschland entdeckte man ihn ab dem 16. Jahrhundert als wertvolle Kulturpflanze, ab dem 18. Jahrhundert begann die gezielte Zucht von klimaresistenten Sorten. Als die Amerikaner nach 1945 die westdeutsche Bevölkerung mit Care-Paketen versorgten, enthielten diese viel Mais, das verschaffte ihm einen nochmaligen Aufschwung. Heute ist er fest in unserer Ernährung integriert.