1. Allgemeines zum Lavendel
Der Echte Lavendel oder Schmalblättrige Lavendel (Botanischer Name Lavandula angustifolia, Syn. Lavandula officinalis, Lavandula vera) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Lavendel ist die Rosenbegleitpflanze Nummer eins, da der Duft ihrer ätherischen Öle Schadinsekten fern hält. Auch im Staudenbeet und auf der Terrasse ist der kleine Halbstrauch sehr beliebt. Er lässt sich ganzjährig im Garten unterbringen und erreicht eine Höhe von 30 bis 60 Zentimeter.
Vom Lavendel sind hauptsächlich die blau-violetten duftenden Sorten bekannt, die ab Juli ihre Blütenähren zeigen. Die Sorte Nana Alba jedoch blüht weiß, Rosea in Zartrosa und selbst kornblumenblaue Sorten wie Hidcote Giant werden im Handel angeboten.
2. Tipps für Standort und Pflege von Lavendel
Der Lavendel benötigt einen vollsonnigen Stand und einen durchlässigen Boden. Dieser kann entweder durch Sand abgemagert werden oder eher steinig sein. Wichtig ist, dass er viel Kalk enthält. Im Vergleich zu anderen Zierpflanzen benötigt der Lavendel wenig Pflege. In einer Kräuterspirale gedeiht die Pflanze am besten in der mediterranen Zone.
Gegossen wird kaum, Staunässe würde dem Lavendel schaden. Dünger benötigt der Halbstrauch ebenso wenig. Um junge Pflanzen vor dem Erfrieren zu schützen, deckt man sie im Winter mit Tannenreisig ab.
Lavendel verträgt sich gut mit:
3. Wie kann man Lavendel vermehren
Lavendel lässt sich auf unterschiedliche Weise vermehren. Entweder wartet man auf die Selbstaussaat, die nach der Blüte erfolgt. Oder man schneidet Stecklinge, die im Frühjahr oder Herbst von der Mutterpflanze abgetrennt oder aus ihrem Holz heraus gebrochen werden. Sie sollten zwischen 10 und 15 Zentimeter lang und kräftig sein. Diese werden, nachdem die unteren Blättchen entfernt sind, zu mehreren Stück in Anzuchttöpfe gesetzt. Bis zu 10 Zentimeter des Triebs sollten sich unter der Erde befinden, damit das Wurzelwerk gut ausgebildet werden kann. Bereits nach einigen Wochen können die kleinen Pflänzchen vereinzelt werden. Ausgesetzt werden sie ab Mitte Mai, wenn nicht mehr mit Spätfrösten zu rechnen ist.
4. Videotipp Lavendel mit Stecklingen vermehren
5. Herbstschnitt und Formschnitt bei Lavendel
Die Ernte der Lavendelblüten erfolgt im Sommer, bevor sie vollständig aufgebrochen sind. Der Rückschnitt im Herbst fördert den Neuaustrieb. Im Frühjahr bis Ende Februar erhält die Pflanze ihren Formschnitt. Der regelmäßige Schnitt schützt die Pflanze vor dem Verkahlen und fördert den Neuaustrieb. Um einen kompakten Wuchs zu erhalten und das Verholzen zu vermindern, sollte man beim Lavendel nach der Blüte im Juli/August die Triebe um ca. ein Drittel kürzen. Nach den Eisheiligen im Mai kann man Lavendel um zwei Drittel kürzen, allerdings sollte man darauf achten, dass ein paar Blätter erhalten bleiben.
6. Wie kann man Lavendel verwenden
Vom Lavendel können die Blüten ebenso verwendet werden wie jegliches Schnittgut. Die zarten Blüten harmonieren im sommerlichen Blumenstrauß ebenso wie zu Rosen oder Rotem Mohn. Sie lassen sich kopfüber trocknen und zu Trockensträußchen binden. Gern werden sie im Schlafzimmer aufgehängt, da ihre ätherischen Öle beruhigend wirken. Im Kleiderschrank beugen Lavendelsträuße dem Mottenbefall in der Kleidung vor. Alternativ werden zerkleinerte Blüten und Blätter des Lavendels in Leinensäckchen gefüllt und im Wäscheschrank aufgehängt.
Lavendel ist außerdem ein traditionelles Heilmittel. Die ätherischen Öle wirken desinfizierend und reinigend. Wunden heilen unter der Anwendung von Lavendelöl schneller ab. Kopfschmerzen verschwinden, wenn man einige Tropfen Lavendelöl im Bereich der Schläfen einmassiert.
7. Schädlinge und Krankheiten bei Lavendel
Nur selten wird der Lavendel von Schädlingen befallen. Gelegentlich treten Blutzikaden auf. Sie können mit einem scharfen Wasserstrahl oder mit einer Seifenlauge abgewaschen werden. Gleiches gilt für die Raupen des Wicklers. Allerdings kann sich am Lavendel von der Wurzel her eine Pilzkrankheit ausbreiten, die die Pflanze absterben lässt. Frühzeitig erkannt helfen Fungizide. Sie werden nach den Angaben des Herstellers angewendet.