Wenn man an das grüne Land England denkt, kommt man unweigerlich auf den Gedanken an das englische Cottage Haus. Dies sind sehr einfache Bauten, die selten mehr als ein Geschoss haben und typischerweise aus Natursteinen konstruiert sind. Diese schlichten Landhäuser mit gedecktem Strohdach sind markant für die außerstädtischen Gegenden Englands, genauso wie die dazugehörigen Gärten.
Als eine Gegenströmung zu den pompösen barocken Gärten in Frankreich bildete sich in England des 18. Jahrhunderts ein eigener Stil heraus, den wir heute als den „Englischen Garten“ kennen. Er zeichnet sich durch seine Natürlichkeit aus, denn die dort wachsenden Pflanzen entsprechen denen, die in einer vom Menschen unberührten Landschaft wachsen würden. Es heißt jedoch nicht, dass diese Gärten nicht geplant sind und vollständig dem Wildwuchs überlassen werden. Man bemüht sich vielmehr um den Eindruck einer wilden Landschaft. Ursprünglich hatte dieses Gartenkonzept sogar einen aufklärerischen Anspruch und symbolisierte den Wunsch der Menschen nach einer humanen und liberalen Gesellschaft, die nicht unterdrückt wird.
Die Dimensionen dieser Englischen Gärten können sehr unterschiedlich sein. So kann sich auch der Besitzer eines kleinen Gartens an der Schönheit eines Ruheortes in englischem Stil – dem Cottage Stil – erfreuen.
Der Cottage- Garten, ein ruhiges Zufluchtsörtchen
Die lässige Gemütlichkeit und gleichzeitige Eleganz sind wohl der Clou an Cottage-Gärten, der sie weltweit so beliebt machte. Dabei ist es relativ einfach, selbst einen solchen Garten zu gestalten. Wichtig für den Stil: von Rankenpflanzen bewachsene Steinmauern oder Hecken. Dafür eignen sich die immergrünen Eiben und laubabwerfende Buchenarten. Für niedrigere Einrahmungen von Beeten und Wegen eignen sich diverse Lavendelsorten und Buchsbäume, aber auch nicht wachsende Materialien wie Ziegelsteine, Klinker und Hölzer passen perfekt zum Gesamtbild. In jedem Falle ist daran zu denken, dass der Garten ein wenig Zeit braucht, um seinen Charme zu entwickeln, denn diese spezielle Romantik der Cottage-Gärten wird größtenteils durch Verfall und Zurückerobern der Natur erzeugt. Natur und Architektur muss deshalb miteinander verschmelzen. Wenn Sie nicht allzu lange warten möchten, so können Sie sofort bereits unperfekte, leicht beschädigte und patinierte Materialien verwenden.
Ein Cottage-Garten wäre kein Cottage-Garten ohne Rosen: Strauchrosen oder Kletterrosen an der Hauswand oder entlang der abgrenzenden Mauern- das bleibt Ihnen überlassen. Außerdem wichtig: Auf keinen Fall dürfen Obstbäume fehlen. Äpfel, Pflaumen, Birnen… auf jeden Fall Baumsorten, die typisch sind für nördliches Europa (d.h. keine Zitrusbäume u. ä.)
Hier noch einmal die „zulässigen“ Pflanzen eines solches Gartens im Überblick:
- Hecken
- Rosen
- Stauden (z. B.: Eisenhut, Ehrenpreis, Knautie, Lilie, Phlox, Königskerze)
- Zwiebelblumen (z. B.: Lauch, Dahlien, Gladiolen, Frühjahrsblüher)
- Ziersträucher (z. B.: Hortensie, Flieder, Schneeball)
- Kletterpflanzen (z. B.: Clematis, Blauregen)
- Obstgehölze (vornehmlich Äpfel)
- Beerenobst
- Gemüse (z.B. Kohl)
- Küchenkräuter
Es gibt noch viele weitere Pflanzenarten, die man für einen Cottage-Garten verwenden kann. Experimentieren Sie und geben Sie Ihrem Garten einen ganz individuellen Touch! Wichtig dabei ist nur, dass die Pflege der Pflanzen und des Gartens insgesamt nicht übereifrig betrieben wird: Geben Sie der Natur die Möglichkeit, sich auszubreiten und machen Sie nur das Nötige.
Das richtige Mobiliar für den letzten Strich
Was die Möbel anbelangt, so eignen sich perfekt Tische und Bänke aus Metall und Holz, die ebenfalls bereits einige Jahre hinter sich gebracht haben. Gemütlich gemacht werden kann das alles mit Kissen mit floralen Mustern, die an englisches Porzellan erinnern. Falls Sie Tischdecken und Überwürfe haben, die Ihnen einst die Oma gestrickt hat, dann können diese hier endlich zum Einsatz kommen: alles Handgemachte ist in einem englischen Landgarten genau richtig.