Bunte Blüten für den Herbst
Die Temperaturen sinken, die Tage werden kürzer, Herbststürme fegen über das Land und trotzdem ist es im Garten nicht Grau in Grau. Die Herbstblüher wie die Chrysanthem haben jetzt ihren großen Auftritt, blühen wochenlang und erfreuen den Pflanzenliebhaber mit besonders intensiven Blütenfarben.
Chrysanthemen Videotipp
Die Spätblüher
Im Herbst spielen die Chrysanthemen die Hauptrolle. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Japan. Dort werden die Blumen Kiku genannt. Übersetzt bedeutet das Abendsonne und das ist ein angemessener Name für den blühfreudigen Busch. Es gibt mehr als 5000 verschiedene Sorten und die Farbpalette reicht von kräftigen Rot-, Gelb- und Orangetönen, über zarte Pastellfarben bis hin zu strahlend weißen Blüten. Bei der Blüte gibt es auch Unterschiede, entweder ist sie einfach oder üppig gefüllt.
Ein wahrer Teamplayer
Der Chrsyanthemenbusch kann alleine, in Gruppen oder mit anderen Pflanzen gemeinsam gesetzt werden, da er ein richtiger Teamplayer ist. Nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern auch mit Blick auf die Pflanzengesundheit lohnt es sich, Chrysanthemen und Rosen gemeinsam zu pflanzen. Der Chrysanthemenbusch verbreitet Pyrethrum und wirkt so Schädlingen entgegen. Aber auch mit anderen Herbstblühern, vor allem mit Astern, Dahlien und Eriken, sorgen die Blüten für farbliche Akzente und herbstliche Stimmung im Garten oder auf dem Balkon.
Vielseitig einsetzbar
Mit den geeigneten Pflanzgefäßen und Substraten lässt sich der Chrysanthemenbusch in Trögen kultivieren und bietet eine schier unendliche Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten. Im Balkonkasten ist die Blume genau richtig für graue Herbst- und Wintertage, sie fühlt sich in Töpfen nämlich genauso wohl wie im Gartenbeet und im Bauerngarten bildet sie im Herbst noch einen letzten Gruß vom Sommer. Außerdem ist die japanische Blume ein idealer Mitbewohner im Indoorbereich und eignet sich hervorragend als Schnittblume. Die Chrysanthemenpflanzen machen Räume wohnlicher, lassen diese interessanter und lebendiger wirken. Auch aus gesundheitlichen Gründen ist es sinnvoll, gerade in viel frequentierten Räumen wie Wohnzimmern, aber auch in Geschäftsräumen oder Büros, Chrysanthemenpflanzen in Pflanzgefäßen aufzustellen, denn diese Pflanze schafft es, das giftige Formaldehyd abzubauen.
Auf die richtige Pflege kommt es an
Werden einige Grundregeln beachtet, bringt die Blume nur Annehmlichkeiten mit sich. Die Chrysantheme liebt einen sonnigen, etwas windgeschützten Platz. In windigen Gegenden empfiehlt es sich, die Chrysanthemenstauden dicht an dicht zu setzen, dann stützen sie sich gegenseitig.
Regelmäßig gießen
Die Pflanze ist ein wahrer Schluckspecht und benötigt viel Wasser. Sie muss gegossen werden, selbst nachdem es geregnet hat. Staunässe mag sie aber nicht. Im Garten sind der frühe Morgen und der Spätnachmittag der ideale Zeitpunkt für das Gießen.
Welches Substrat benötigen Chrysanthemen
Die Pflanzen brauchen ein durchlässiges, nährstoffreiches Substrat. Ob im Gartenbeet oder im Blumentopf, die Erde sollte mit Kompost und Lehm angereichert werden.
Sollte man Chrysanthemen düngen
Was die Nährstoffe betrifft, sind die bunten Asiaten nicht besonders anspruchsvoll. Es ist vollkommen ausreichend, alle vierzehn Tage dem Gießwasser etwas Flüssigdünger beizugeben. Auch ein Langzeitdünger wird problemlos akzeptiert.
Chrysanthemen richtig schneiden – Wie – Wann und Warum
Damit die Chrysanthemenstaude ihre Pracht richtig entfalten kann, gilt es, lästige Unkräuter von ihr fernzuhalten. Außerdem sollten alle verwelkten Blüten entfernt werden, um die Blühfreudigkeit zu fördern. Denn die Pflanze blüht ja, um Samen zu bilden und damit ihre Art zu erhalten. Wird der Kreislauf der Natur unterbrochen, indem die verblühten Teile vor der Samenbildung abgeschnitten werden, so reagiert die Pflanze mit weiteren Blüten, um doch noch Samen bilden zu können.
Im Frühsommer gehört der Chrysanthemenbusch entspitzt: Dazu wird die Spitze des Haupttriebes abgebrochen oder abgeschnitten. Bereits nach kurzer Zeit entwickeln sich in den Blattachseln neue Triebe. Werden auch noch regelmäßig die Seitentriebe bis auf sechs bis acht entfernt und zusätzlich darauf geachtet, dass pro Haupttrieb nur eine Blüte entsteht, bilden die Stauden besonders große Blüten aus.
Winterpflege
Der Chrysanthemenbusch sollte mit Reisig oder Stroh vor dem Frost geschützt werden. Als Zimmerpflanze im Topf braucht die Pflanze einen hellen und kühlen Standort. Die Temperatur sollte nicht über 20 Grad Celsius betragen. Selbst im Winter muss die Blume regelmäßig gegossen werden. Sie sollte niemals austrocknen. Vorsicht ist beim Lüften gegeben. Wenn draußen das Thermometer Minusgrade zeigt und das Fenster zu lange offen ist, kann die Pflanze erfrieren.
Die richtige Vermehrung
Vermehrung mit Stecklingen
Der Steckling wird bereits im Frühling geschnitten. So hat die Pflanze bis zum kommenden Herbst ausreichend Zeit, Wurzeln zu bilden. Es wird ein rund fünfzehn Zentimeter Trieb abgeschnitten und die unteren Blätter werden entfernt. Der Steckling bildet im Wasserglas oder im Substrat Wurzeln. Das Wasser muss regelmäßig erneuert werden und das Substrat sollte unbedingt nährstoffarm sein. Am wohlsten fühlt sich der Steckling im Halbschatten.
Samen
Die Chrysantheme ist ein Kaltkeimer. Vor der Aussaat sollte deshalb der Samen zehn bis zwölf Stunden in den Kühlschrank gelegt werden. Dieser Vorgang simuliert die Winterruhe. Danach kommt der Samen in Gefäß mit warmen Wasser. Dadurch verliert der Samen die Keimhemmung. Die Anzucht erfolgt ab Februar in Anzuchtschalen auf der Fensterbank, ab Mai können die Pflänzchen in das Freie gesetzt werden.
Vermehrung durch Wurzelteilung
Ältere Stauden können durch Wurzelteilung vermehrt werden. Der ideale Zeitpunkt dafür ist im Frühling. Mit einem Spaten wird der Wurzelstock in gleich große Stücke geteilt. Die geteilten Pflanzen können sofort in die Erde gesetzt werden und bedürfen keinen besonderen Pflegemaßnahmen.
Krankheiten und Schädlinge
Spinnmilben
Unter den Spinnmilben ist die Rote Spinne besonders gefürchtet. Die Spinnmilbe saugt an der Blattunterfläche und es entstehen Aufhellungen an den Blättern. Später ist das ganze Blatt weißlich überzogen, ein spinnennetzartiges Gebilde wird sichtbar und die Blätter fallen ab. Wärme, Trockenheit und Humusmangel fördern den Befall.
Bekämpfung
Die betroffenen Pflanzteile müssen entsorgt werden. Bei geringen Befall können Mittel auf Ölbasis oder Pyrethrum-Basis verwendet werden. Das Öl verklebt die Atmungsorgane der Spinnmilben und es kommt zu keiner Fortpflanzung mehr. Hilfreich kann auch das Einpacken der Chrysanthemen in Folie sein. Die Pflanzen gut mit Wasser besprühen und in Folie wickeln. Unter der Folie entsteht Wärme und die Spinnmilben sterben ab. Etwas Geduld ist bei dieser Methode schon erforderlich, denn bis die Plagegeister abgestorben sind, dauert es ungefähr drei Wochen.
Der Einsatz von Raubmilben lohnt sich auf jeden Fall. Die Raubmilben entfernen die Spinnmilben auf ganz natürliche Weise, indem sie diese auffressen.
Die Blattfleckenkrankheit
Wenn sich die Blätter braun, rot oder gelb verfärben, leidet die Pflanze an einer Pilzerkrankung, die vor allem in niederschlagsreichen Regionen auftritt. Die Flecken an den Blättern sehen wie schrottschussartige Durchlöcherungen aus. Es kommt zu einem Blattverlust, wobei die Erkrankung aber nicht nur die Blätter, sondern auch die Triebe befallen kann.
Bekämpfung:
Die Pflanze wird mit Breitband-Fungizide bespritzt. Oft helfen jedoch selbst die chemischen Mitteln nicht und die Pflanze muss entsorgt werden. Schon deshalb, dass nicht andere Pflanzen angesteckt werden.
Wissenswertes und Kurioses rund um die Blume
In früheren Zeiten wurde die Pflanze wegen ihrer Blütenpracht in Japan als die Blume der Könige bezeichnet. Weil sie länger blühen als die meisten anderen Blumen, sind sie in Japan heute noch das Symbol für Unsterblichkeit und Vollkommenheit. Wer einen hübschen Herbststrauß verschenken möchte, sollte unbedingt auf die Blütenfarbe achten: Gelbe Blüten stehen für Glück, rote Blüten für Treue und weiße für Trauer. Besser einen bunten Strauß schenken, der macht einfach nur Freude.