Der Bonsai hat eine lange Tradition und ist mittlerweile auch in Europa ein beliebtes Hobby. Bei der Aufzucht und Pflege gilt es jedoch, einige Dinge zu beachten.
Die Geschichte des Bonsai
Die Bonsaikunst hat eine lange Tradition. Ihr Ursprung liegt in der Gartenkunst des alten Chinas und speziell in der frühen Han-Dynastie begründet. Bereits 200 n. Chr. wurden die ersten Bäume in Töpfen gezüchtet, welche jedoch noch deutlich höher waren als die heutigen Bonsaibäume. Nach Japan kam die Bonsaikunst schließlich durch die buddhistischen Mönche, wo sie über viele Jahrhunderte weiterentwickelt wurde. Erst auf der Weltausstellung in Paris im Jahre 1867 wurde der Bonsai einer westlichen Öffentlichkeit vorgestellt und gewann in den Folgejahren immer mehr an Beliebtheit. Heute wird die Bonsaikunst auf der ganzen Welt betrieben.
Der richtige Standort für Bonsai
Bonsais können sehr alt werden, wenn sie richtig gepflegt werden. Da sie sehr empfindlich sind, gestaltet sich das jedoch nicht immer ganz einfach. Damit einem der Bonsai möglichst lange erhalten bleibt, ist es vor allem wichtig, den idealen Standort zu finden. Dieser sollte sich unbedingt im Freien befinden und eine gleichmäßige Lichteinstrahlung zulassen. Erhält der Bonsai nur von einer Seite Sonne, wird er auf Dauer erheblichen Schaden nehmen. Auch sollte die Pflanze keinesfalls im Zimmer gehalten werden. Ideal ist es, wenn der Standort des Bonsais auf Brusthöhe ist.
So werden grundlegende Arbeiten wie das Schneiden und Drahten erleichtert. Auch sollte man darauf achten, dass sich unter dem Topf kein Wasser ansammelt, da sonst Staunässe entsteht. Stehen die kalten Wintermonate bevor, benötigt der Bonsai besonders viel Aufmerksamkeit. Um ihn vor Frost zu schützen, empfiehlt es sich, ihn in eine Kiste zu stellen und diese mit Nadelstreu und Abflusslöchern zu versehen. Zudem sollte man darauf achten, dass keine kalten Winde in die Kiste dringen. Friert der Wurzelballen ein, werden die oberen Pflanzenteile nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgt und der Bonsai nimmt Schaden.
Gießen und Düngen von Bonsai
Damit der Bonsai gedeihen kann, muss er regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Beim Gießen gilt es, einige grundlegende Dinge zu beachten. In erster Linie ist es wichtig, den Bonsai nur dann zu gießen, wenn er auch wirklich Wasser benötigt. Man erkennt den richtigen Zeitpunkt etwa an der Erde. Ist diese trocken und bröselig, sollte gegossen werden. Die Feuchtigkeit sollte mindestens zweimal täglich kontrolliert werden, da der Bonsai speziell an sonnigen Tagen eine Menge Wasser benötigt. Man sollte die Pflanze jedoch keinesfalls überwässern, da sonst die Wurzeln faulen können, was dazu führt, dass sie keine Nährstoffe mehr weiterleiten. Hat der Bonsai braune Blätter, ist das ein deutliches Zeichen für zu viel Wasser. Um den Bonsai zu düngen, empfiehlt sich die Verwendung von Volldünger. Dieser enthält mit Natrium, Kalium und Phosphor die wichtigsten Nährstoffe für die kleinen Bäume.
Schneiden und Drahten
Je nachdem, ob es sich um einen Laub- oder Nadelbaum handelt, muss beim Rückschnitt unterschiedlich vorgegangen werden. Laubbonsais müssen von sämtlichen trockenen und störenden Trieben befreit werden. Zu lang gewordene Triebe sollten zudem an die Länge der anderen Triebe angepasst werden. Bei Nadelbonsais sollten alle Triebe, die nach unten wachsen, entfernt werden. Spezielle Zangen und Scheren erleichtern den Rückschnitt, wobei stets darauf geachtet werden sollte, dass keine Blätter verletzt werden. Möchte man den Bonsai in eine bestimmte Richtung wachsen lassen, muss er zudem gedrahtet werden. Dafür verwendet man idealerweise Aludraht, welcher in Windungen von circa 45° um den jeweiligen Pflanzenteil gewickelt wird. Dabei sollte der Draht nicht zu straff gewickelt werden, da dieser sonst in den Ast schneidet und Narben hinterlässt. Gedrahtet wird bestenfalls im Frühjar. Nach vier bzw. sechs Wochen bei Nadelgehölzen wird der Draht mit einer speziellen Drahtzange entfernt. Auch hier sollte sehr vorsichtig vorgegangen werden.
Ausflugstipp für Bonsai-Interessierte
Wer sich für Bonsai interessiert sollte nach Sarleinsbach im Mühlviertel fahren! Wir haben auch selbst schon die Mühlviertler Bonsaischule in Sarleinsbach in Oberösterreich besichtigt, die von Herrn Karl Fuchs dort aufgebaut wurde. Eine wirklich beeindruckende Anlage mit über tausend Bonsai in den verschiedenen Entwicklungsstadien.
360 ° Panorama der Bonsaischule in Krondorf im Mühlviertel