Hochbeete wurden ursprünglich entwickelt, um unfruchtbare oder schlecht drainierte Böden nutzen zu können. Inzwischen sind sie sehr beliebt und in den unterschiedlichsten Varianten zu bekommen. Hochbeete haben viele Vorteile: Sie sind von allen Seiten zugänglich und daher bequem zu bepflanzen, zu pflegen und abzuernten; durch ihre Höhe sind sie rückenschonend; sie entwässern gut und aufgrund der Verrottung im Inneren wärmen sie sich schneller auf, was eine frühere und längere Ernte verspricht.
Schritt 1: Hochbeet – Standort, Material und Größe
Der Standort des Hochbeetes richtet sich nach den jeweiligen Gegebenheiten. Es kann direkt am Haus, neben der Terrasse oder im Garten anstelle eines Beetes aufgestellt werden. Selbst für Balkon und Terrasse gibt es Hochbeetkästen mit Boden oder im Kleinformat mit Füßen und Rollen. Jedoch sollte ein Hochbeet immer ausreichend sonnig stehen, wenn man Gemüse und Blumen darin anpflanzt. Um die Sonneneinstrahlung optimal zu nutzen, sollte die Länge in Nord-Süd-Richtung liegen.
Welches Material ist für ein Hochbeet geeignet?
Als Material für das Hochbeet bieten sich mehrere Möglichkeiten. Gekaufte Hochbeete bestehen meistens aus Holz mit Folienauskleidung, aus Metall oder aus witterungsbeständigem PE-Kunststoff. Holz-Hochbeete werden teilweise mit Fensteraufsatz angeboten und sind daher auch als Frühbeet nutzbar. Wer sein Hochbeet selbst bauen möchte, kann es in Material und Größe ganz individuell gestalten. Neben Holzbrettern und Rundhölzern bieten sich dazu auch Natursteine und Ziegel an. Selbst aus Paletten lassen sich Hochbeete bauen. Bei Holzeinfassungen sollten jedoch die Innenwände zur längeren Haltbarkeit mit Kunststofffolie ausgekleidet werden. Natursteineinfassungen speichern die Wärme besser und bieten verschiedenen Nützlingen Unterschlupf.
Wie groß sollte ein Hochbeet sein
Größe und Form der Hochbeete sind ebenfalls variabel und richten sich nach den Gegebenheiten vor Ort. Die Länge kann beliebig sein. In der Breite muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Pflanzen von beiden Seiten aus bequem zu erreichen sind. Am ertragreichsten sind Hochbeete, wenn sie mindestens 30 cm hoch sind. Als rückenschonende Arbeitshöhe gelten 70-80 cm.
Rasenschnitt kann für ein Hochbeet verwendet werden
Schritt 2 Aufbau eines Hochbeetes
Ideal ist der Aufbau im späten Herbst, dann können sich die eingefüllten, organischen Materialien setzen und mit der Verrottung beginnen. Dadurch erwärmt sich der Boden im Frühjahr schneller und es kann früher gepflanzt werden. Ist der vorgesehene Standort für das Hochbeet eine Rasenfläche, wird die Größe des Beetes markiert, die Grassoden spatentief ausgehoben und zur Seite gelegt. Dann die Einfassung des Hochbeetes um die Vertiefung herum aufbauen.
Tipp gegen Mäuse im Hochbeet
Damit keine Mäuse aus dem Erdreich einwandern können, ein engmaschiges Drahtgitter auf dem Boden auslegen und an den Wänden befestigen. Dann erfolgt der „innere“ Aufbau des Hochbeetes mit den verschiedenen organischen Materialien.
Der richtige Aufbau für ein Hochbeet
- 1. Schicht: Etwa 40 cm grobes Holz – zerkleinerte Äste und Zweige – und die Zwischenräume mit Häckselmaterial auffüllen, sonst setzt sich die Schicht zu stark ab.
- 2. Schicht: Die abgestochenen Grassoden mit dem Gras nach unten auf die Holzschicht legen.
- 3. Schicht: Laub, grobe Garten- und Küchenabfälle, Häckselgut. Wenn vorhanden, darauf etwa 10 cm gut abgelagerten Stallmist einschichten.
- 4. Schicht: Eine dünne Lage groben Kompost
- 5. Schicht: 20 cm gute Erde, vermischt mit feinem Kompost, aufbringen.
- Zwischen die Schichten Gesteinsmehl einstreuen
Wer keinen Kompost und Erde hat, inzwischen gibt es spezielle Hochbeeterde zu kaufen. Da sich die einzelnen Schichten im Laufe der Zeit setzen, muss immer wieder mit Erde und Kompost nachgefüllt werden.
Schritt 3 Bepflanzung des Hochbeetes
Die Bepflanzung kann bereits im zeitigen Frühjahr erfolgen, da die Erde von unten her warm ist. Drohen noch Fröste, wird das Pflanzgut mit einem Vlies oder einer Folie abgedeckt. Was gepflanzt wird, richtet sich nach den persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben, vorrangig sind es jedoch Gemüse und Kräuter. Ein Hochbeet an der Terrasse, bepflanzt mit Gräsern und höheren Blumen, bietet dagegen einen attraktiven Sichtschutz. Allerdings ist das Nährstoffangebot in einem Hochbeet im ersten Jahr sehr hoch.
Starkzehrer die im ersten Jahr gepflanzt werden können:
- Kohl
- Gurken
- Tomaten
- Zucchini
- Lauch
- Sellerie
- Krübisse
Am Rand finden Salate und Kräuter ihren Platz.
Im zweiten Jahr werden Mittelzehrer gepflanzt. Dazu zählen:
- Spinat
- Parpika
- Kohlrabi
- Rote Beete
- Karotten
- Salate
Danach kommen Bohnen und Erbsen als sogenannte Schwachzehrer. Selbstverständlich können alle Gemüse und Kräuter schon im ersten Jahr gepflanzt werden, sie brauchen dann jedoch weniger Dünger. Ideal ist im Hochbeet die Mischkultur, welche Pflanzen passen zusammen und ergänzen sich und welche weniger. Dazu gibt es in den verschiedenen Gartenbüchern jeweils Tabellen. Statt Platz für Kletterhilfen zu verschwenden, können Erbsen, Gurken, Kürbisse, sogar Stangenbohnen und zur Auflockerung Kapuzinerkresse am Rand gepflanzt werden und an den Seitenwänden herunterhängen. Dazwischen einige Ringelblumen fördern die Befruchtung der Pflanzen und zusammen mit Tagetes die Gesundheit des Bodens.
Bepflanzung des Hochbeetes während der Gartensaison
Die Bepflanzung richtet sich jeweils nach den persönlichen Vorlieben und der Größe des Hochbeetes. Kopfsalat, Kohlrabi, Radieschen, Frühlingszwiebel und Spinat können die erste Anpflanzung im Frühjahr sein. Darauf folgen dann im Mai nach den Eisheiligen Bohnen, Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika, in anfallenden Lücken Eissalat und Rettiche. Wer ein großes Hochbeet hat, kann verschiedene Kohlarten, Lauch, Sellerie, Karotten, Fenchel und Rote Bete anpflanzen. Im August, wenn wieder etwas Platz frei ist, bilden Endivien, Zuckerhut, Feldsalat und Herbstspinat den Abschluss des Gartenjahres.
Hinweis zu diesem Artikel:
Nicht alles auf dieser Seite wird direkt von uns geschrieben. Leider fehlen uns dazu bei all den Aufgaben im Glashaus und dem Betreiben der Garteln-Plattformen wie Videoproduktion, Fotografie und technische Weiterentwicklung die zeitlichen Ressourcen. Manchmal helfen Freunde und Verwandte aus und manchmal greifen wir auf externe Partner und Experten zurück. Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Autorin „hortensie“ von der Plattform „textbroker“ entstanden. Wir bedanken uns an dieser Stelle auch bei ihr für diesen tollen Inhalt.