Schneeglöckchen sind die ersten Boten des Frühlings und auch unter den Namen Schneetulpe, Märzveilchen oder Weiße Jungfrau bekannt. Sie gehören zur Familie der Amaryllisgewächse und stammen ursprünglich aus dem Südosten Europas und dem angrenzenden Asien. Ihr botanischer Name Galanthus geht auf die griechischen Wörter für Milch und Blüte zurück.
Etwa 20 Wildarten des Schneeglöckchens sind bekannt. Sie sind über nahezu ganz Europa bis hin zum Kaspischen Meer verteilt und stehen unter Artenschutz. In Deutschland ist vor allem das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis L.) beheimatet. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde mit der Züchtung neuer Sorten begonnen. Grundlage waren Zwiebeln aus der Krimregion, die mit hiesigen Arten gekreuzt wurden. Zwischenzeitlich ist die Zahl der Züchtungen auf mehr als 500 Sorten angestiegen und Liebhaber, sogenannte Galanthophile, zahlen hohe Preise für außergewöhnliche Pflanzen.
1. Videotipp
Schneeglöckchen stehen unter Naturschutz, man sollte daher nur Zwiebeln aus Züchtungen verwenden und keine Wildsammlung durchführen!
2. Wissenswertes über Schneeglöckchen
Schneeglöckchen sind sehr ausdauernde Pflanzen, die teilweise bereits im Spätherbst oder frühen Winter blühen. Späte Sorten stellen etwa Ende April ihre Blüte ein. Die feinen weißen Blüten duften zart und werden anfangs noch von einem Hochblatt geschützt. Ihre Wuchshöhe kann bei einigen Sorten bis zu 20 Zentimeter erreichen.
Schneeglöckchen mögen feuchte Böden ohne Staunässe. In der Natur sind sie daher unter Laubbäumen, in Auen oder Waldwiesen zu finden. Der ideale Boden ist humusreich, locker und nicht, wie unter Nadelgewächsen, sauer. Ferner ist selbst im Winter ein leicht schattiger Platz optimal.
3. Wie verbreiten sich Schneeglöckchen
Die natürliche Verbreitung erfolgt zumeist zum Beispiel durch Ameisen, die den ausgebildeten Samen aus den Kapselfrüchten unwissentlich verteilen. Im Garten ist jedoch die Vermehrung durch manuelle Teilung und Neueinpflanzung der Zwiebeln üblich. Schneeglöckchen bilden Tochterzwiebeln aus, die nach der Blüte problemlos von der Hauptzwiebel getrennt werden können. Werden die Wurzeln nicht beschädigt, ist auch ein Umpflanzen ausgewachsener Pflanzen möglich.
4. Wann kann man Schneeglöckchen pflanzen
Hauptpflanzzeit ist der Spätsommer. Verwendet werden sollten nur frische Zwiebeln, denn je trockener die Zwiebel ist, desto kümmerlicher fällt der Wuchs der Pflanze aus. Achtung ist hierbei vor allem bei der Arbeit mit Kindern geboten. Schneeglöckchen sind giftig und enthalten vor allem in den Zwiebeln giftige Alkaloide.
5. Welche Krankheiten und Schädlinge gibt es
Schneeglöckchen sind grundsätzlich pflegeleicht und widerstandsfähig. In seltenen Fällen werden sie vom Schimmelpilz Botrytis befallen. Betroffene Zwiebeln und Triebe sollten zügig entfernt werden, um eine Ausbreitung auf gesunde Pflanzen zu vermeiden. Diese können vorsorglich mit verdünntem Spülmittel besprüht werden.
Des Weiteren besteht die Gefahr, dass Narzissenfliegen im Inneren der Schneeglöckchen überwintern. Ihre Maden greifen im Folgejahr die gesamte Pflanze an und sind nur sehr schwierig zu bekämpfen. Die Abdeckung mit einem luft- und lichtdurchlässigen Gewebe nach der Blüte hat sich bisher am besten bewährt.