Durch Michael haben wir von einem sehr interessanten Projekt in seinem Garten erfahren, dass wir vorstellen möchten. Aquaponic hatten wir davor selbst noch nicht gekannt und Michael war so freundlich uns einige Bilder und eine Beschreibung seiner Arbeitsschritte zur Verfügung zu stellen. Der Name Aquaponik ist ein Kofferwort aus Aquakultur und Hydroponik.
Wie Aquaponic funktioniert:
Der gefütterte Fisch, oder im Fall von Michael, Schildkröten, produzieren Kot und Ammoniak. Beides ist für die Tiere bei zu hoher Konzentration giftig, aber sie können eine gewisse Konzentration an Nitrat überstehen.
Nitrifiziernende Bakterien im Wasser, dem Filter und dem Pflanzenbeet wandeln Ammonium über Nitrit in Nitrat um. Die Pflanzen nutzen Nitrat und andere gelöste Nährstoffe als Dünger indem sie diese über die Wurzeln aufnehmen. Die Wurzeln filtern zusätzlich Schwebstoffe aus dem Wasser.
Das Wasser im System wird durch das Substrat für die Pflanzen gefiltert. Es enthält zusätzliche Nährstoffe für die Fische. Sauerstoff wird durch eine Pumpe oder die Wasserbewegung zugeführt. Es ist wichtig für die Fische aber auch für die Pflanzenwurzeln.
Vorbereitung der Rohre für eine NFT‐ Aquaponik‐ Anlage. NFT bedeutet Nährstoff‐Film‐Technik. Michael hat sich für diese Anlage entscheiden um einen bestehenden kleinen Teich zu nutzen. Es gibt drei Grundtypen von Aquaponik, mehr dazu am Ende des Artikels.
Unten Öffnung für Wasserversorgung der Pflanze bzw. für die Wurzeln. Das Verhältnis zw. Pflanztopf und Rohr ist etwas ungünstig, da Wurzelwachstum den Wasserfluss behindern könnte. Schlimmstenfalls könnte sich die Anlage über die Pflanzlöcher versehentlich entleeren.
Weiterentwicklung der selbstgebauten Pflanztöpfe mit mehr Wurzelöffnungen. Das Ganze ist aus einer Not heraus entstanden, da Michel die benötigten Gitternetztöpfe nicht mehr rechtzeitig bekommen hatte.
Anlage am Teich aufgebaut und angeschlossen. Auf diesen Bildern liegt die Anlage noch eben auf, was aber im Bezug auf den Wasserfluss nicht funktioniert. Das Wasser staut sich in dieser Konfiguration extrem auf. In weiterer Folge hatte Michael die Roher so gelagert dass ein leichtes Gefälle entsteht. Ca. 6 cm auf 2 Meter waren in diesem Fall ausreichend.
1. Einsetzender Töpfe.
2. Einfüllen von Tongranulat.
3. Einsetzen der Pflanzen.
Setzlinge wurden mit der Erde aus dem Aufzucht Topf eingesetzt. Bei Sämlingen war die Vorgehensweise abweichend.
Die Töpfe für Sämlinge sind mit einem Docht versehen damit das Wasser bis zu den Samen kommt. Ohne Docht trocknet das Granulat an der Oberfläche zu stark aus und die Samen keimen nicht. NTF, Ebbe‐Flutsysteme und Growbeds, Fluss‐ bzw. Raftsysteme. Im NFT werden die Pflanzen in Rohre gesetzt die kontinuierlich von Wasser durchströmt werden. Growbeds sind Behälter die z.B. mit Tongranulat gefüllt sind und periodisch geflutet werden. Aus meiner Sicht das einzige System in dem Gemüse gezogen werden kann daß im Boden wächst (Karotten, weißer Rettich, ev. Auch Ingwer und Kartoffel) Bei Fluss‐ oder Raft Systeme Schwimmen die Pflanzbehälter direkt auf der Wasseroberfläche. Bei diesem System muss das Wasser stark belüftet werden.
Eine gute Zusammenfassung findet sich unter: http://aquaponics.asta.ms/3‐arten‐ein‐aquaponik‐system‐zu‐bauen/
Für mein Aquaponik-System (NFT) verwende ich ganz normale Plastik-Trinkbecher. Im Wurzelbereich einfach mit dem Lötkolben Löcher hinein brennen und fertig.