Tipps und Tricks wie man möglichst lange Freude an dem schönen Blumenstrauß vom Partner oder den frischen Schnittblumen aus dem Garten hat, werden bereits seit Generationen weitergegeben. Über die Wirksamkeit so mancher dieser Wundermittel zur Langlebigkeit von Blumen scheiden sich allerdings die Geister. Was funktioniert wirklich?
Die harte Wahrheit ist leider: Viele der wohlbekannten Hausmittelchen sind absolut wirkungslos, manche tragen sogar zum schnelleren Welken bei.
Hier einige der bekannten Schnittblumen Mythen:
Zucker im Wasser
Omas Lieblingstipp: Ein wenig Zucker ins Blumenwasser, dann halten die Blumen viel länger.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Zucker ist optimaler Nährboden für schädliche Bakterien, die letztendlich die Leitbahnen für Wasser und Nährstoffe in den Stielen der Pflanzen verstopfen. Manche Bakterien produzieren sogar schädliche Stoffe und beschleunigen so das Verwelken.
Aus dem gleichen Grund empfiehlt es sich, für jeden Strauß eine frisch gespülte Vase zu nehmen. Nimmt man die alte Vase ein zweites Mal, befinden sich schon Bakterien vom vorhergehenden Strauß darin und vermindern so die Lebensdauer Ihres Straußes.
Kupfermünzen ins Blumenwasser
Hintergrund dieser alten Legende ist, dass Kupfer im Wasser grundsätzlich fungizid, also pilztötend wirken kann. Problem hierbei ist nur: Ein paar Kupfermünzen können in der kurzen Lebensdauer von Schnittblumen gar nicht genügend Kupfer an das Wasser abgeben, um genügend pilztötende Wirkung zu erzielen.
Täglich das Wasser wechseln
Oft hört man auch, man solle täglich das Wasser der Blumen wechseln, um Bakterien vorzubeugen. Was allerdings immer vergessen wird, ist die Tatsache, dass Blumen im Wasser ihre eigene Bakterienkultur an für sie förderlichen Bakterien anlegen. Wenn man also jeden Tag das alte Wasser wegschüttet, beraubt man den Blumenstrauß der schützenden „guten“ Bakterien.
Das einzig wahre Wundermittel
Blumen gehören, sobald sie nur wenige Minuten nicht im Wasser waren, also trocken lagen, jedes Mal neu angeschnitten. Wichtig hierbei ist, ein scharfes Messer zu verwenden und die Stiele möglichst schräg anzuschneiden. Eine Schere oder ein stumpfes Messer haben den gegenteiligen Effekt, da diese die Stiele zu sehr zerdrücken. Über den schrägen Anschnitt können die Pflanzen mehr Wasser aufnehmen als über einen geraden. Ebenso sollte man die Blätter, die ins Wasser hängen könnten, entfernen, um eine gleichbleibende Wasserqualität zu gewährleisten. Außerdem bitte regelmäßig das verdunstete Wasser nachfüllen!
Bei Tulpen hat sich weiterhin ein kleiner Schnitt längs des Stiels unterhalb des Kopfes bewährt. Dieser verhindert ein Weiterwachsen und schnelleres Verwelken. Rosen leben länger, wenn auch die Dornen, die ins Wasser hängen könnten, mit entfernt werden.
Fazit
Wer einmal einen Strauß Blumen über einen Blumenversandhandel verschickt oder erhalten hat wird also schnell feststellen, dass diese weder mit Kupfermünzen in der Vase, noch mit Zucker, Aspirin oder anderen Mittelchen geliefert werden. Die unterschiedliche Lebensdauer von Schnittblumen ist also im Großteil der Fälle durch den korrekten Schnitt bestimmt und hängt natürlich auch von der jeweiligen Blumensorte ab. Wer also plötzlich beobachtet, dass seine Blumen mit einem Hausmittelchen ungewohnt lange halten, hat in der Regel gut geschnittene oder schlicht besonders gut haltbare Blumen erwischt.