Beachten Sie auch den zweiten Teil der Serie
Mit der Zonierung fängt es an
Der heimische Gartenteich soll einem Naturgewässer nach empfunden werden. Natürliche Gewässer haben meist eine sumpfige Uferrandzone, eine Flachwasserzone sowie einen Bereich mit tiefem Wasser. Dieser ist sehr wichtig, damit das Wasserleben durch den Winter kommt sowie das
Tiefenwasser bei Sommerhitze einen Ausgleich liefert. Bei künstlichen Gewässern ist zudem entscheidend, dass am Teichgrund eine Barriere das versickern des Wassers verhindert. Bei einem Folienteich ist um diesen herum eine Kapilarsperre wichtig, damit angrenzende Pflanzen oder
Pflanzenteile nicht einfach das Wasser aus dem Teich saugen.
Weiterhin sind gerade kleine künstliche Gewässer instabil und müssen laufend gepflegt werden, damit das Wasser ein Gleichgewicht bildet. Wasserpflanzen sind sehr wichtig, da sie Nährstoffe aus dem Wasser ziehen und damit Algenblüten entgegen wirken. Möglichst zeitig im Frühjahr sollen erste Wasserpflanzen sichtlich wachsen, womit sie Nährstoffe aus dem Wasser ziehen. Im Herbst werden einige Wasserpflanzen zurück geschnitten und vom Teich entfernt, womit die gespeicherten Nährstoffe abgetragen werden. Zugleich ist darauf zu achten, dass nicht Laub oder andere Formen von Nährstoffen von Außen in den Teich gelangen und bis zum Frühjahr zersetzt werden. Es hilft, alle paar Jahre im Herbst mit dem Schlammsauger die Tiefwasserzone zu entschlammen. Im besten
Fall kann ein Gartenteich mit keinem oder einem geringem Fischbesatz ein natürliches Gleichgewicht bilden.
Vor der Bepflanzung
Der Gartenteich soll nicht komplett in der Sonne oder im Schatten liegen. Gerade beim Gartenteich gibt es einmal die Frontseite, zu der man dicht an das Wasser heran tritt und die Rückseite. Wer bis an das Wasser heran möchte, der kann die Randzone und Flachwasserzone entweder möglichst
schmal bemessen, oder er kann in der Planung berücksichtigen, dass ein seitlich verankerter Holzsteg das Wasser etwas überdeckt. Bei Folienteichen oder Teichwannen kann immerhin kein Pfosten in den Boden gerammt werden.
Zur „Rückseite“ können die Sumpfzone und Flachwasserzone breiter, aber dennoch nicht viel breiter als jeweils 50 cm sein sowie hier die höheren Pflanzen stehen sollen. Wer zu viel Sonne hat, der sollte zu einer Stelle hohen Bambus setzen, der bei Bedarf verkleinert werden kann. Bambus
wirft im Herbst kein Laub. Wegen dem Laubfall sollten am Gartenteich Laubbäume oder hohe Sträucher reduziert und im Herbst ein Laubnetz aufgebaut werden. Für die rückseitige Sumpfzone wären auch Rohrkolben eine interessante Wahl, wenn diese im Herbst zurück geschnitten und
entfernt werden.
Neben diesen Details ist es wichtig zu wissen, ob und wo der Teichfilter steht oder ob das Wasser direkt oder über einen kleinen Wassergraben zurück geführt wird. Ein eigener Filterteich kann mit seinen Pflanzen eine reinigende Wirkung entfalten. Alternativ zum Teichfilter kann die Teichpumpe das Wasser in einen Kiesfilterteich mit verschiedenen Kiesschichten fließen lassen. Im kalkfreien Filterkies werden zugleich noch einige Uferrandpflanzen mit hohem Nährstoffbedarf gesetzt. Der
Teichfilter oder der Filterteich sowie der rückführende Wassergraben verbessern in jedem Fall die Wasserqualität vom Gartenteich, da Filterbakterien bedenkliche Stoffe wie Ammoniak in Nitrit und
dann Nitrat umwandeln. Hier gibt es weitere Informationen, mit hohem Fischbesatz wird der Kiesfiltergraben allein dennoch nicht reichen.
Ob es sich um einen Folien-, Wannen- oder Betonteich handelt: Die Sumpf- und Flachwasserzone sollen Stufen bilden, die zur nächst tieferen Zone leicht ansteigen. Damit können die Pflanzen oder die Pflanzkörbe Halt finden. Wer einen Gartenteich von Grund auf neu bepflanzt, der lässt das
Wasser zum Teil ab und fängt in der Tiefwasserzone an, um sich nach oben zu arbeiten.
Warum die Planung vor dem ersten Spatenstich kommt
Damit das Bepflanzen vom Gartenteich über Jahre sinnvoll funktionieren kann, sind all die vorherigen Gedanken bereits bei der Planung vom Gartenteich oder der Planung der Teichsanierung sehr wichtig. Neben dem Kunststoff der Teichfolie / der Teichwanne oder dem Beton von einem
Betonteich brauchen die Wurzeln Halt. Wer einen falsch angelegten Steilwand-Betonteich nicht erneuern möchte, der kann immer noch mit Hängekörben arbeiten, die zum Ufer befestigt werden. Es gibt zudem Unterwasser- und Schwimmpflanzen.
Wer jedoch von Anfang an mit Teichzonen und damit Abstufungen arbeitet, der soll eine Ufermatte in der Sumpf- und Flachwasserzone verlegen. Diese kann zugleich die Teichfolie schützen, gibt aber auch den Wurzeln halt sowie Teichschlamm nicht direkt bis in die Tiefwasserzone rutscht. Als
Nährstoffarmer Bodengrund eignet sich für die meisten Teichpflanzen ein lehmhaltiger magerer Sandboden. Wenn Dünger für schönere Blütenpracht benötigt wird, kann eine Oberschicht aus gewaschenem Quarzsand in diesem Bereich das Ausschwämmen eingrenzen. Da sich in jedem
Gartenteich Schlamm bilden wird, sollte nur wenig Bodengrund eingebracht werden.
Alternativ könnten Teichpflanzen mit Pflanzkörben an passender Stelle postiert werden. Der Vorteil ist, dass man die gesamte Bepflanzung leicht neu anordnen oder ändern kann. Bei Seerosen ist der weitere Vorteil, dass man den Pflanzkorb laufend tiefer in das Wasser stellen kann, während die
Seerose im Frühjahr wächst.
Wer all das bedacht hat, der muss nur noch planen, welche Teichpflanzen er setzt und an welche
Stellen diese kommen. Da viele der Teichpflanzen intensiv wachsen, sollen gerade diese Gewächse
mit genug Abstand zueinander gesetzt werden.
Die Teichpflanzen – einige Grundlagen
Teichpflanzen erfüllen im Gartenteich sehr wichtige Funktionen. Vor allem die heimischen Wasserpflanzen sind für die heimische Tierwelt sehr wichtig, hier einige Tipps von NABU. Die Teichpflanzen haben zugleich ihre Ansprüche. Es gibt Gewächse, die sehr reines und weiches Wasser brauchen, andere gedeihen in nährstoffreicherem Wasser. Wer noch nicht weiß, wie sich sein Teichwasser entwickelt, der bleibt zuerst bei Universalpflanzen“ und ergänzt im Folgejahr den Bewuchs. Alternativ können Pflanzen der engeren Wahl auch testweise mit wenigen Exemplaren gesetzt werden. Wenn es ihnen gut geht, haben sie sich bis zum nächsten Jahr mit Glück schon vermehrt.
Damit die Algen nicht hoch kommen, soll der Teichboden Nährstoffarm sein, die Pflanzen sollen nicht oder nur punktuell mit Düngerkugeln im Pflanzkorb gedüngt werden sowie absterbendes Pflanzenmaterial aus dem Gewässer entfernt wird. Gerade bei kleineren Teichen macht es Sinn,
regelmäßig etwas Wasser zu entnehmen und mit hochwertigem Wasser wieder auf zu füllen. Dieses darf kaum Nitrate oder Kalk enthalten, Regenwasser wäre die beste Wahl. Weiterhin dürfen im oder am Teich keine Kalksteine liegen, es darf auch in Teichnähe nicht gedüngt oder gespritzt werden.
Letztendlich kann den Teichpflanzen ihr neuer Lebensraum nur angeboten werden. Ob sie diesen annehmen, zeigt sich im Verlauf vom Sommer oder im nächsten Frühjahr. Neben den gezielt gepflanzten Gewächsen verbreiten viele Wasserpflanzen sich durch Wasservögel oder mit dem
Wind von alleine. Selbst der gepflegte künstliche Gartenteich wird immer sein Eigenleben entwickeln.