Wir beschäftigen uns aktuell mit dem Thema Brunnenbau – in der Nähe unserer Permakultur haben wir eine Quellenfassung angelegt, im heurigen Jahr soll der Brunnenbau dann abgeschlossen werden und eine Versorgung mit sauberem Trinkwasser sicherstellen. Jeder Mensch benötigt ca. 121 Liter pro Tag. Das ist eine ganze Menge und für vieles benutzen wir das kostbare Trinkwasser. Dabei kann man einen Teil des Wassers auch einsparen, in dem man Grundwasser oder auch Regenwarter verwendet. Für den Garten, die Toilettenspülung oder das Befüllen des Pools benötigt man kein Trinkwasser. Das Grundwasser bei uns ist bestens für solche Zwecke geeignet und es ist vollkommen kostenlos. Wer also mit dem Gedanken spielt Wasserkosten einzusparen und sich einen Brunnen zu bohren, dem können wir hier einige wertvolle Tipps mit auf den Weg geben.
Wann lohnt es sich einen Brunnen zu bohren?
Das hängt vor allem davon ab, wofür das gewonnen Grundwasser verwendet werden soll. Bei einem großen Garten lohnt es sich auf jeden Fall das Grundwasser zu verwenden. Gerade im Sommer gehen Unmengen an Wasser in die Bewässerung der Blumen und des Rasens. Bei normalem Trinkwasser zahlt man immer die Wasserkosten. Bei Brunnenwasser zahlt man nichts und man kann so viel Wasser verwenden, wie der Brunnen hergibt. Aber auch für die Versorgung eines Haushaltes lohnt es sich einen Brunnen zu bohren und das Grundwasser zu verwenden. Gerade für die Toilettenspülung oder auch die Dusche kann man bedenkenlos mit Grundwasser verwenden. So lassen sich (je nach Haushalt) bis zu 75 Liter pro Person und Tag sparen. Gerechnet auf ein Jahr sind das über 27.000 Liter.
Natürlich ist der Bau eines Brunnens nicht umsonst mit einem gewissen finanziellen Aufwand verbunden. Aber ist der Brunnen fertig und die Pumpe erstmal angeschlossen, fallen keine weitere Kosten mehr an und es können Jahr für Jahr Trinkwasserkosten gespart werden. Selbst für die Gartenbewässerung rentiert sich der Bau eines Brunnens schon nach einigen Jahren. Und gut für die Umwelt ist es allemal, denn Trinkwasser wird aufwändig aufbereitet, Grundwasser wird aber auf ganz natürlichem Wege gefiltert und gereinigt. Wer mit seinem Brunnen Trinkwasser fördern möchte, der sollte sich vorher einmal informieren, denn dann müssen einige Grenzwerte eingehalten werden und es müssen Wasserproben genommen werde, damit die Wasserqualität sichergestellt werden kann. Es lohnt sich auf jeden Fall einmal genau Gedanken darüber zu machen, ob sich der Bau eines Brunnens rentiert und wie viel Wasser und natürlich auch Kosten man damit einsparen kann.
Welche Möglichkeiten gibt es einen Brunnen zu bohren?
Zum einen kann man sich seinen Brunnen vom Fachmann bohren lassen. Hier hat man die Gewissheit, dass alles professionell abläuft und man vom Bohren des Brunnens bis zum Anschluss der Pump alles einem Profi überlassen kann. Nach abgeschlossener Arbeit kann man dann sofort loslegen und muss nichts selber machen. Natürlich hat das auch seinen Preis, aber man spart sich den Aufwand und kann sicher sein, dass der Brunnen ordentlich gebohrt wurde und so auch lange hält.
Eine weitere Möglichkeit ist es den Brunnen selber zu bohren. Das ist natürlich mit einem gewissen Arbeitsaufwand verbunden, dafür spart man aber eine ganze Menge Geld. Mit einigen Zubehörteilen und Muskelkraft kann man so auch seinen Brunnen selber bohren. Zur Übersicht haben wir die beiden Möglichkeiten und ihre Vor- und Nachteile noch einmal aufgezählt.
Vom Profi bauen lassen
Vorteile:
– Man hat keinerlei Arbeit mit dem Bau des Brunnens
– Der Brunnen wird professionell gebohrt (lange Lebensdauer)
Nachteile:
– Hohe Kosten
Selber bohren
Vorteile:
– Man kann spart viel Geld
– Man muss nicht nach einem Brunnenbauer suchen (je nach Lage gibt es nicht allzu viele)
Nachteile:
– Sehr kraft- und zeitaufwändig
– Eventuell geringere Lebensdauer
Wie teuer ist es einen Brunnen bohren zu lassen?
Pauschal kann man hier keine Aussage treffen, da es zu viele Faktoren gibt, auf die es ankommt. Der größte Kostenfaktor ist natürlich die Tiefe. Je tiefer gebohrt werden muss, desto teurer wird es. Aber auch Fehlbohrungen welche entstehen, wenn die Bohrung abgebrochen werden muss, weil z.B., ein großer Stein im Weg ist, können die Kosten erhöhter. Sprechen Sie deshalb vorher genau mit Ihrem Brunnenbauer vor Ort und lassen Sie sich beraten, mit welchen Kosten sie rechnen müssen. Um die Kosten zu senken können teilweise auch Vorarbeiten geleistet werden. So muss z.B. der Anschluss der Pumpe nicht zwangsweise vom Brunnenbauer durchgeführt werden. Je nach Modell und technischen Kenntnisstand kann am dies auch selber machen.
Wesentlich billiger wird der Bau des Brunnens, wenn Sie diesen selbst bohren. Hier benötigen Sie lediglich das passende Brunnenbau Zubehör. Dazu gehören ein Brunnenbohrer, ein Brunnenrohr, ein Plunscher und natürlich die Pumpe. Dadurch dass Sie lediglich die Materialien benötigen sparen Sie eine ganze Menge Geld. Dafür müssen Sie aber eine viel Zeit beim Bohren des Brunnens einrechnen und auch Geduld. Schließlich kann es immer mal vorkommen, dass eine Bohrung abgebrochen werden muss, weil ein unüberwindbares Hindernis im Weg ist. Hier ist Geduld und Muskelkraft gefragt. Ist der Brunnen aber fertig, so kann man stolz auf sich sein, dass man es geschafft hat. Im Schnitt lassen sich durch den Selbstbau ca. 40-50 Prozent der Kosten einsparen.
Kann man seinen Brunnen auch selber bohren?
Doch nun stellt sich jeder bestimmt die Frage, wie man einen Brunnen überhaupt selber bohren kann. Bevor man anfängt sollte man gucken, bei wie viel Metern das Grundwasser anfängt. Das kann man entweder beim Wasseramt erfragen oder online nachschauen. Das ist wichtig, denn wir müssen ja wissen, wie lang der Brunnenbohrer und das Brunnenrohr sein müssen. Wissen wir, wo das Grundwasser anfängt, suchen wir uns eine geeignete Stelle aus und fangen an mit dem Brunnenbohrer Stück für Stück und Meter um Meter in die Tiefe zu bohren. Das geht so lange, bis wir auf das Grundwasser stoßen. Hier endet das Vorankommen mit dem Brunnenbohrer, denn sobald Wasser im Spiel ist bleibt die Erde an diesem nicht mehr hängen und das Wasser spült die Wände weg. Um das Brunnenloch zu stabilisieren wird nun das Brunnenrohr eingeführt. Um später immer genug Wasser fördern zu können, müssen wir nun noch weiter in die Grundwasserschicht vordingen. Dazu muss der Brunnen geplunscht werden. Für diesen Schritt benötigen wir einen Plunscher. Dabei handelt es sich um ein langes Metallrohr, welches durch Auf- und Ab-Bewegungen mit dem feuchten Sand befüllt wird. So gelangen wir immer weiter in die wasserführende Schicht vor. Das Wasser sollte ca. zwei Meter im Brunnenrohr stehen, damit später auch immer genug zu Verfügung steht. Anschließend wird das Brunnenloch noch Sand frei gepumpt und die gewünschte Pumpe kann angeschlossen werden und schon kann man mit dem Wasser aus seinem einen Gartenbrunnen die Blumen gießen.
Fazit: Lohnt sich das Ganze überhaupt?
Der Bau eines Brunnens ist ein großes Projekt, welches vorher gut geplant werden sollte. Je nachdem, ob der Brunnen vom Fachmann oder selbst gebohrt wird, fallen die kosten höher oder geringer aus. Doch selbst wenn man alles vom Fachmann machen lässt, lohnt sich der Bau eines Gartenbrunnens trotzdem. Zum einen spart man eine Menge Kosten durch das Einsparen von Trinkwasser. Außerdem benötigen große Gärten im Sommer eine Menge Wasser und sorgen so für hohe Wasserrechnungen. Mit einem eigenen Gartenbrunnen kann man ohne Ende gießen und gleichzeitig sparen. Außerdem tut man was für die Umwelt, denn Grundwasser entsteht auf natürlich weise, Trinkwasser wird erst hergestellt.