Als Paprika, (botanisch capsicum), wird eine Gattung aus der Familie der Nachtschattengewächse bezeichnet. Je nach Art und Sorte erreichen diese eine Höhe zwischen 40 und 60 Zentimeter. Die ursprünglichen Arten stammen aus unterschiedlichen Regionen, der scharfe Gewürzpaprika zum Beispiel aus Indien. Andere Arten wurden von Columbus in Amerika entdeckt. In den Tropen kannte man den Paprika bereits vor vielen Jahrtausenden. Die Kultivierung begann je nach Region etwa um 5200 bis 3400 v. Chr.
Inzwischen ist der Paprika beinahe auf der ganzen Welt bekannt. Geschätzt wird er wegen seines hohen Vitamin-C-Gehalts sowie wegen seines frischen, milden bis sehr scharfen Geschmacks. Bei der Zucht entstehen immer wieder neue Schärfegrade, Größen, Farben und Formen der Früchte. Der Anbau gelingt mit etwas Geschickt auch ganz einfach im eigenen Garten oder am Balkon.
1. Wann sollte man mit der Aufzucht von Paprika beginnen?
Paprika gehören zu den wärmeliebenden Pflanzen, die zum Keimen hohe Temperaturen benötigen. Die Wachstumsphase bis zur Reife der Früchte dauert vergleichsweise lange, so dass mit der Aussaat bereits Mitte März gestartet werden sollte. Dazu werden Pflanzschalen mit Anzuchterde gefüllt. Anschließend gibt man je einen Samen doppelt so tief in die Erde wie er groß ist. Dann wird das Substrat sorgfältig angedrückt und vorsichtig mit zimmertemperiertem Wasser besprüht. Eine über die Pflanzschale gespannte Folie sorgt für die richtigen Luftverhältnisse beim Keimen.
2. Was sollte man bei der Aufzucht der Jungpflanzen beachten
Die Pflanzschalen müssen hell und warm stehen. Der Platz auf der Fensterbank im Zimmer eignet sich dafür hervorragend. Das Substrat ist gleichmäßig feucht zu halten. Beim Gießen muss aber darauf geachtet werden, dass keine Staunässe entsteht. Damit sich kein Schimmel unter der Folie bildet, wird diese täglich kurz abgehoben. Zeigt sich nach etwa vier Wochen an den Keimlingen das zweite Blattpaar, wird es Zeit zum Pikieren. Jede Pflanze erhält einen eigenen kleinen Topf.
Damit die jungen Pflänzchen nicht umkippen, werden sie an Holzstäben fixiert. Da sie dem Licht entgegen wachsen, macht es Sinn, den Topf regelmäßig zu drehen. Ins Freie dürfen die Jungpflanzen, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, wobei es regional und jährlich große Unterschiede gibt. Als Faustregel gilt das Ende der Eisheiligen Mitte Mai.
3. Welcher Standort ist für Paprika geeignet
Die meisten Paprika gedeihen nur, wenn sie auch weiterhin bei hohen Temperaturen stehen. In milden Regionen kann dies ein Gemüsebeet in sonniger Lage sein. Ein Hochbeet beschleunigt das Wachstum, weil sich der Boden durch die Sonneneinstrahlung schneller erwärmt. In allen anderen Gebieten empfiehlt sich der Anbau im Gewächshaus oder im Folienzelt.
Paprika benötigt einen lockeren, humosen Boden. Um das Nährstoffangebot zu erhöhen, sollten Kompost oder Hornspäne eingearbeitet werden. Als Pflanzabstand innerhalb der Reihe empfehlen sich 50 Zentimeter. Zwischen den Reihen sollten 60 Zentimeter Platz sein, wobei je nach Sorte größere oder kleinere Abstände notwendig sein können. Nach dem Pflanzen werden die Paprika gut angegossen. Auch später ist das regelmäßige Gießen wichtig. Um die Qualität der Früchte zu optimieren, wird bei Sorten mit großen Früchten die Königsblüte, das ist die erste zwischen Haupt- und Seitentrieb heraus gebrochen.
4. Was muss man bei der Fruchtfolge von Paprika beachten
Paprika stehen übrigens am liebsten unter sich. Die Mischkultur vertragen sie weniger, vor allem, wenn noch andere Nachtschattengewächse in der Nähe wachsen. Letztere sollten auch nicht als Vorkultur verwendet worden sein. Grund sind einerseits eventuell im Boden verbliebene Krankheitserreger, die auf die folgenden Paprikapflanzen übertragen werden könnten. Andererseits gehören Nachtschattengewächse zu den Starkzehrern, so dass sie den Boden auslaugen. Als Vorfrucht für Paprika empfehlen sich unter anderem Radieschen, Kopfsalat oder Kohlrabi, die bis zur Pflanzung der Paprika längst geerntet sind.
5. Wie sollte man Paprika düngen
Alle zwei Wochen sollten die Pflanzen einen handelsüblichen Gemüsedünger erhalten. Auch Nährstoffgaben mit Hornspänen, Brennnesseljauche oder Komposttee fördern das gesunde Wachstum.
6. Welche Schädlinge und Krankheiten können Paprika befallen
Paprika werden in trockenen, sonnigen Perioden häufig von Blattläusen befallen. Diese saugen die Pflanze aus. Bei einem leichten Befall sollten sie abgesammelt werden. Ansonsten hilft im Gewächshaus unter anderem das Spritzen mit Seifenlauge. Im Freiland hingegen lohnt es, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich ausreichend Nützlinge ansiedeln. Sie schützen vor dem Blattlausbefall.
Blattläuse übertragen gelegentlich andere Krankheiten, beispielsweise das Alfalfa-Mosaikvirus oder das Chili Veinal Mottle Virus. Erkennbar sind beide an Blattflecken und eingerollten Blättern. So früh wie möglich sollten befallene Pflanzenteile herausgeschnitten und über den Restabfall entsorgt werden. Ebenfalls werden Paprika vom Mehltau befallen, insbesondere wenn sie dicht beieinander stehen. Eine ausreichende Lüftung im Gewächshaus sorgt dafür, dass die Pflanzen trotz der erhöhten Luftfeuchtigkeit gut abtrocknen. In Regenperioden sollten im Freien stehende Exemplare mit einer Folie überspannt werden, damit sie nicht im Nassen stehen. Auf diese Weise lässt sich der Entstehung von Mehltau vorbeugen.
7. Wie kann man Saatgut gewinnen
Wir empfehlen, für den Anbau im Garten entweder Saat aus dem Fachhandel zu erwerben oder vorgezogene Jungpflanzen zu kaufen. Dadurch ist garantiert, dass der Hobbygärtner sortenreine Pflanzen erhält. Viele Sorten wurden so gezüchtet, dass sie gegen bestimmte Krankheiten resistent sind. Wer sich ausprobieren möchte, kann eigene Saat gewinnen. Dazu werden gut ausgereifte Früchte aufgeschnitten und die Samen herausgenommen. Das frische Saatgut lässt man auf Küchenkrepp einige Tage trocknen, bevor die Samenkörner dunkel, kühl und luftdicht gelagert werden.